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Rede Monika Greve

Wir haben heute zu dieser Kundgebung aufgerufen: Waffenstillstand und Verhandlungen ohne Vorbedingungen jetzt! Stoppt den Krieg!

Der Krieg ist schon ein Jahr alt. Er war von Beginn an völkerrechtswidrig, gefährlich und für viele Menschen tödlich. Es wurde dazu viel gesagt und geschrieben. Vieles, vor allem Stimmen für ein schnelles Ende des Krieges wurden nicht bzw. nicht in den gängigen Medien veröffentlicht. Wir als Friedensinitiative haben uns vom ersten Tag an für einen sofortigen Waffenstillstand und für ein Ende des Krieges ausgesprochen. Davon zeugt das Transparent auf dem Foto unseres Flugblattes. Wir schrieben es noch im Februar 2022. Auf unseren Kundgebungen im Laufe des Jahres haben wir es immer wieder hochgehalten. Hinzu kommt unsere Ablehnung des 100 Milliarden Programms für militärische Aufrüstung, während es überall an den dringenden Ressourcen für Gesundheit, Bildung und Klimaschutz fehlt. Im Laufe des Jahres ist die Inflation hinzugekommen, die immer mehr Menschen in existentielle Armut stürzt. Seit kurzem brauchen die Opfer des Erdbebens in der Türkei und in Syrien unsere Solidarität

Doch der Krieg ist nicht zu Ende. Wir erleben immer neue Eskalationsstufen. Bei den Waffenlieferungen geht es mittlerweile um Kampfpanzer; als sie von unserer Bundesregierung gerade genehmigt waren, ertönte schon der Ruf nach Kampfjets, und dann???  Wie soll es weitergehen? Bis zum Atomwaffeneinsatz? Der würde uns alle vernichten.

Das Allerwichtigste ist: Beendet das Töten, Waffenstillstand und Friedensverhandlungen ohne Vorbedingungen: Manche sagen, wir würden uns damit auf Putins Seite stellen.

Wir halten es mit der Losung des Motorradclubs Kuhle Wampe: Weder Putin noch NATO. Wir sehen uns nicht an der Seite einer Kriegspartei, sondern an der Seite der vom Krieg betroffenen Menschen in der Ukraine und in Russland und auch in anderen Ländern. Es gibt ja noch mehr Kriege, nicht minder grausam.

Die Forderungen, erst müsse sich Russland zurückziehen und dann könne man reden, laufen hinaus auf eine lange Fortsetzung des Krieges. Hätte der „Westen“ die Verhandlungen von Istanbul Ende März 2022 unterstützt, so könnte das Töten schon lange zu Ende sein. Die Konflikte wären nicht beseitigt, aber auf eine unblutige Ebene verlagert.

Weitere Vorschläge für Verhandlungen kamen und kommen aus dem Vatikan, aus Italien und anderen Ländern. Am aktuellsten ist die Initiative von Präsident Lula in Brasilien und der chinesischen Regierung.

Herr Scholz, Frau Baerbock:

Beenden Sie die gefährliche Eskalation und nutzen Sie ihre Ämter, um  auf die Aufnahme von Verhandlungen und auf Waffenstillstände hinzuwirken.  Dass Verhandlungen grundsätzlich möglich sind, belegen die aktuellen Vereinbarungen zu Gefangenenaustausch zwischen Ukraine und Russland und über sichere Korridore für Getreidelieferungen.

Tagträumer

Hinter Augen von fröhlichem Witz,

hälst du dich versteckt. 

Gehst auf Reisen im Schulunterricht, 

völlig unentdeckt. 

Kein Beruf, kein Verbot, keine Pflicht, 

können dich je zähmen. 

Sperrt man dich ein kriegt man dich doch nicht, 

du bleibst souverän. 

Du schaust ein Loch in die Luft, 

schlüpfst schnell hinein. 

Wenn der Tag zu sehr mufft, 

ja dann musst du Tagträumer sein. 

… Wo du bist da kommt keiner rein. 

Hast du auch das Spiel mitgespielt, 

wars doch nur zum Schein. 

Was man dann fälschlich von dir hielt, 

nur ein schiefer Reim. 

Doch inmitten der grauen Tristesse, 

willst du nicht mal fehlen. 

Du hälst die Zeit nicht all zu doll fest, 

um den Tag zu stehlen. 

Du schaust ein Loch in die Luft, 

schlüpfst schnell hinein. 

Wenn der Tag zu sehr mufft, 

ja dann musst du Tagträumer sein. 

… Wo du bist, da kommt keiner rein. 

… Wo du bist, da bist du frei! 

Doch wenn das Grau dieser Zeit eskaliert, 

wird es Zeit den Traum zu befreien. 

Es wird gut was auch immer passiert. 

Denn ich weiß, du träumst nicht allein. 

… Wo du bist, da bist du frei.

… Wo du bist, da bist du frei. 

… Wo du bist, da bist du frei. 

Rede Inge Höger

Stoppt den Krieg! Waffenstillstand und Verhandlungen JETZT!

Der Krieg um die Ukraine dauert inzwischen ein Jahr. Zu Beginn gab es noch Verhandlungen und Hoffnung auf ein schnelles Ende des Krieges. Inzwischen werden immer mehr Waffen –nun auch Raketenabwehrsysteme und Panzer – in die Ukraine geliefert. Die USA, die NATO und die EU fordern Krieg bis zum Sieg über Russland und die Ruinierung Russlands. Die vielen Waffen auf beiden Seiten führen zu immer mehr Toten und Verwundeten und zu immer mehr Leid und Zerstörung. Der Krieg eskaliert von beiden Seiten. Das Land ist zerstört, Hunderttausende sind tot und Millionen auf der Flucht. Es wächst die Gefahr einer direkten Konfrontation zwischen Russland und der NATO bis zur Ausweitung zum Atomkrieg.

Waffen schaffen keinen Frieden! Wir fordern Verhandlungen statt Schießen!

Die Folgen dieses Krieges sind hier in Deutschland und auf der ganzen Welt zu spüren. Die von den USA und der EU verhängten Sanktionen treffen die Menschen weltweit. Energie- und Lebensmittelpreise werden insbesondere in den Ländern des Südens aber auch in Europa unbezahlbar. Vor allem in Afrika und Asien sind immer mehr Lebewesen von Hungersnöten bedroht. Dazu kommen die Folgen des Klimawandels in Form von Naturkatastrophen. Spekulationen treiben die Preise für Nahrung und Energie in ungeahnte Höhen. Neben der Ausbeutung von Ressourcen und der Zerstörung der Umwelt breiten sich Hunger und Armut weltweit aus, während die Gewinne der DAX- vor allem der Energie- und Rüstungskonzerne sprudeln.

Schluss mit der Sanktionspolitik! Banken und Konzerne zur Kasse!

Wenige Tage nach Beginn des Krieges in der Ukraine hat Bundeskanzler Scholz eine Zeitenwende verkündet. 100 Mrd. Euro Schulden sollen für die Bundeswehr zusätzlich ausgegeben werden. Inzwischen werden schon 300 Mrd. Euro und mehr für Aufrüstung gefordert. Dazu kommen die Waffenlieferungen an die Ukraine. Die Rüstungsindustrie läuft auf Hochtouren. Aktionenkurse und Dividenden der Rüstungskonzerne steigen. Die Bundeswehr soll jährlich massiv mit 75 – 85 Mrd. Euro aufgerüstet werden. Deutschland hätte mit der geplanten Aufrüstung die größte Armee in der EU und die drittgrößte der Welt – gleich nach den USA und China.

Wir wollen keine drittgrößte Armee der Welt! Keinen Euro für Krieg und Zerstörung!

Eine Zeitenwende findet auch in der Klimapolitik statt. Krieg und Militär sind einer der größten Verursacher von schädlichen Emissionen. Der Krieg um die Ukraine verursacht erhebliche Umweltschäden. Die Zeitenwende beinhaltet aber vor allem auch den Ausstieg aus russischem Öl und Gas und das Hin zu teurem Flüssiggas und zu umweltschädlichem Fracking-Gas aus den USA.

Beschlossen wurde auch ein Zurück zu Kohle und Atomkraftwerken. Statt in den schnellen Ausbau erneuerbarer Energien zu investieren, werden Milliarden für den Ankauf von Gas auf dem Weltmarkt und den Bau von LNG-Terminals ausgegeben. Die Länder des Südens können mit den Preisen nicht mithalten und Energiearmut nimmt in vielen Ländern zu. Deutschland wechselt die Anbieter von Gas und das Geld wird in die Taschen der Ersatzlieferanten in den USA und anderswo gespült.

Wir wollen weder Erdgas noch Kohle und keinen Atomstrom. Wir brauchen dringend ein 100-Mrd.-Programm für den Ausbau erneuerbarer Energien und Klimaschutz!

Der Bevölkerung wird erzählt, sie müssen hungern und frieren aus Solidarität mit den Menschen in der Ukraine. Das Säbelrasseln und die explodierenden Preise für Energie und Lebensmittel lenken ab von der maroden öffentlichen Infrastruktur. Das Gesundheitswesen und das Bildungssystem sind völlig unterfinanziert. Nicht erst seit der Ankunft von Geflüchteten aus der Ukraine fehlt Personal in Kitas, Schulen und Krankenhäusern. Nicht nur im öffentlichen Dienst ist ein Inflationsausgleich notwendig. Verteidigungsminister Pistorius erklärt, es sei kein Geld da für Tariferhöhungen, da noch mehr Geld für Aufrüstung benötigt werde. Statt in Klimaschutz und Daseinsvorsorge wird in Waffen und umweltschädliche Energie investiert.

Wir wollen Milliarden Euro für Inflationsausgleich und öffentliche Daseinsvorsorge!

Brasiliens Präsident Lula hat die Lieferung von Munition an die Ukraine abgelehnt und sich für Friedensverhandlungen stark gemacht. Trotzdem wurde auf der Münchener Sicherheitskonferenz am letzten Wochenende erneut wieder nur über Waffen, die Lieferung von Kampfpanzern und Munition – sogar von völkerrechtswidriger Streumunition gesprochen. Derweil hat China einen 12-Punkte-Plan zur Beendigung des Krieges vorgelegt „Dialog und Verhandlungen sind die einzig machbare Lösung für die Ukraine-Krise“.

Wir hoffen, dass sich endlich die Friedenskräfte durchsetzen:

Waffenstillstand und Friedensverhandlungen sofort und ohne Vorbedingungen!

Rede Berthold Keunecke

Liebe Friedensfreundinnen und Friedensfreunde,

  es ist kalt geworden in Deutschland und in der Welt. Der Wind bläst uns ins Gesicht – der kalte Wind des Militarismus, des Krieges mit seiner ganzen Eskalationsdynamik, der kalte Wind des Bellizismus in den Talkshows … Seit Russland mit dem offenen Angriff auf die Ukraine die Eskalationsspirale in die Höhe geschraubt hat, die Eskalation in dem schon lange währenden Konflikt, seitdem droht uns der Sturmwind des Krieges zu zerreißen.

Aber ich bitte Sie und euch: spürt den festen Boden unter unseren Füßen – wir stehen hier, mit beiden Beinen auf der Erde, schützen uns gegenseitig ein bisschen vor dem kalten Wind, und können anderen Halt geben, die so leicht mitgerissen werden von der Macht der Eskalationsdynamik. Spürt den festen Boden der Solidarität und des Friedenswillens, der eigentlich so stark ist in unserem Land!

Wir stehen hier für Frieden, für Deeskalation und Verhandlung. Frieden braucht Worte statt Waffen! In heutigen Kriegen gibt es keine Sieger! In der Ukraine wird es keine Sieger geben, wie es in Vietnam keine Sieger gegeben hat, weder in Afghanistan noch in Syrien – Krieg bringt nur Tod, Verzweiflung und Verlust, Krieg bringt Gewaltregime an die Macht. Ganz besonders aber in der Ukraine: Wo immer noch weitere Eskalationsmöglichkeiten des Militärs bestehen, bis hin zum Atomwaffeneinsatz, wo die Wünsche nach immer mehr Waffen in den Himmel schießen – da kann der einzige Weg zum Frieden nur der Weg der Deeskalation sein.

 Die Zeitenwende, die Kanzler Scholz vor einem Jahr ausgerufen hat, liegt noch in der Zukunft. Seit Präsident Busch nach den Terroranschlägen vom 11. September das erste mal eine Zeitenwende ausgerufen hat, hat sich der Krieg intensiviert. Erst Krieg gegen den Terror, jetzt Krieg gegen Russland. Es gibt da fast keine Gewinner, nur die Rüstungsindustrie. Wir, die kleinen Leute  sind jedenfalls immer die Verlierer. Die Zeitenwende steht noch aus – die Zeiten wenden sich, wenn wir die Institution Krieg abschaffen, dann, wenn wir Streitschlichtung nicht nur an Schulen, sondern auch in der internationalen Politik einüben und praktizieren! Diese Zeitenwende steht noch aus, und ich bete und hoffe, dass sie vor dem Einsatz von Atombomben zu schaffen ist!

 Dafür muss die Eskalation des Ukrainekrieges gestoppt werden. Die von China angekündigte Friedensinitiative kann da helfen. Sie sollte auf alle Fälle unterstützt werden!

Die Eskalation muss einfach gestoppt werden.  Das ständige Reden über die Schuld am Krieg hilft da nicht. Schuldzuweisungen sind meist ein Eskalationsmittel. Wir kennen das doch auch aus unseren privaten Konflikten. Beschuldigungen bringen nicht weiter. Deeskalation heißt, auch eigene Fehler zu kommunizieren. Deeskalation heißt, dass Sanktionen mit Angeboten verbunden werden, terminiert werden: Lässt du die Waffen schweigen, dann nehmen wir die ersten Sanktionen zurück! Zieht ihr euer Militär zurück, dann lassen wir weitere Sanktionen nach!  Das ist der Weg zum Frieden: Worte statt Waffen! Verhandlungen statt Eskalation! – Eigentlich wissen das die meisten Leute, es wird nur durch die Kriegsrhetorik oft verdeckt.

    Wir haben heute so viele Kenntnisse über die Entwicklung und Bearbeitung von Konflikten – wir haben festen Boden unter den Füßen. Wenn der kalte Wind weht, müssen wir uns manchmal biegsam zeigen – aber bitte nicht den Boden unter den Füßen verlieren!

 Ich bin ja vom Sommer bis Mitte Januar barfuß gelaufen, als Buße für zu wenig Friedensarbeit, als meinen Beitrag zur Deeskalation. Dann bin ich krank geworden und habe gemerkt, dass ich nicht barfuß demonstrieren gehen kann bei dieser Kälte. Ich habe gemerkt: Wir haben festen Boden unter den Füßen, können biegsam sein, aber nicht den Bodenhalt verlieren! 

 Auch wenn der Wirbelwind des Rechtspopulismus uns umweht. Die AfD will keinen Frieden, auch wenn sie sich uns jetzt anbiedert. Sie will Aufrüstung, und sie will Putin unterstützen. Sie meint, im Krieg könne es Sieger geben. Ein gefährlich kalter Wirbelwind. Lasst uns den festen Boden spüren unter unseren Füßen – lasst uns biegsam sein, aber uns nicht mitreißen lassen!

Der Feste Boden heißt: Frieden braucht Worte statt Waffen! Keine weiteren Torpedierungen von Waffenstillstandsverhandlungen, wie Boris Johnsson es Anfang April getan hat!  Wenn es von China jetzt einen Friedensplan gibt, braucht er alle Unterstützung!  Dafür stehen wir hier – unser Beitrag zum Frieden: Worte statt Waffen!

–  Wir ermutigen uns gegenseitig, weiter für Deeskalation zu werben – auch angesichts von Anfragen und Anfeindungen selbst von uns nahestehenden Menschen.

– Wir solidarisieren uns mit allen, die sich für die Menschenrechte engagieren in Russland, in der Ukraine und in Belarus. Unsere Solidarität gilt in besonderer Weise allen Kriegsgegner*innen und Kriegsdienstverweigerern in allen kriegsbeteiligten Ländern.

– Wir erinnern an die wirklich gefährlichen Krisen: Klimakatastrophe und weltweites Unrecht: Wir brauchen da all unsere Kräfte und Ressourcen, die derzeit in der Ukraine für den Krieg verfeuert werden.      –   Darum stehen wir hier, fühlen in allen Krisen den festen Boden der Solidarität unter unseren Füßen und fordern: Frieden durch Worte statt Waffen, jetzt!

(Berthold Keunecke)

Redebeitrag Inge Höger

Keinen Euro für Krieg und Zerstörung. Milliarden für eine soziale, gerechte und ökologische Friedenspolitik

Der Krieg um die Ukraine dauert inzwischen sieben Monate. Zu Beginn gab es noch Verhandlungen und Hoffnung auf ein schnelles Ende des Krieges. Inzwischen werden immer mehr Waffen in die Ukraine geliefert und die USA, die NATO und die EU fordern Krieg bis zum Sieg über Russland bis zum letzten Ukrainer. Die vielen Waffen auf beiden Seiten führen zu immer mehr Toten und Verwundeten, zu immer mehr Zerstörung und auch zu immer mehr Flucht. Der Krieg eskaliert von beiden Seiten. Verhandlungen sind nicht in Sicht.

Waffen schaffen keinen Frieden! Verhandeln statt schießen!

Wir verurteilen den russischen Angriffskrieg. Wir sind solidarisch mit den Menschen in der Ukraine und in Russland und mit allen Menschen auf der Welt, die von Kriegen betroffen oder bedroht sind. Wir fordern das Recht auf Asyl für Menschen, die vor Kriegen fliehen und auch für Kriegsdienstverweigerer und Deserteure aus Russland und der Ukraine. Wir demonstrieren für ein Ende aller Kriege, gegen Tod und Zerstörung und dagegen, dass die Menschen hier die Kosten für diesen Krieg und die Aufrüstung der Bundeswehr zahlen sollen.

Dieser Krieg ist nicht unser Krieg. Stoppt den Krieg!

Dieser Krieg hat inzwischen auch durch die Sanktionen die ganze Welt erfasst. Die Sanktionen treffen vor allem die Bevölkerung in Russland und durch die Verteuerung der Energie- und Lebensmittelpreise die Menschen weltweit. Bereits vor dem Krieg waren die Preise für Energie erheblich gestiegen und immer mehr Menschen waren von Hungersnöten bedroht. Nun treiben Spekulationen die Preise für Nahrung und Energie in immer neue Höhen. Neben der Ausbeutung von Ressourcen und der Zerstörung der Umwelt verschärfen sich durch den Krieg Hunger und Armut weltweit.

Schluss mit den Sanktionen! Oligarchen und Konzerne zur Kasse!

Nach Beginn des Krieges in der Ukraine hat Bundeskanzler Scholz eine Zeitenwende verkündet. 100 Mrd. Euro Schulden sollen für die Bundeswehr ausgegeben werden. Inzwischen zeichnen sich die Konturen dieser Zeitenwende immer deutlicher ab. Neben den 100 Mrd. Sonderschulden fürs Militär soll die Bundeswehr jährlich massiv mit 75 – 85 Mrd. Euro aufgerüstet werden. Die Bundesregierung erhebt den Anspruch, weltpolitische Führungsmacht zu sein. Deutschland hätte mit der geplanten Aufrüstung die dritt-größte Armee der Welt – gleich nach den USA und China.

Wir wollen keine drittgrößte Armee der Welt! Keinen Euro für Krieg und Zerstörung!

Die Zeitenwende beinhaltet aber vor allem auch den Ausstieg aus russischem Öl und Gas und das Hin zu teurem Fracking Gas aus den USA, zu Flüssiggas von Autokratien aus den Golfstaaten und ein Zurück zu Strom aus Kohle und Atomkraftwerken. Statt in den schnellen Ausbau erneuerbarer Energien zu investieren, werden Milliarden für den Ankauf von Gas auf dem Weltmarkt und den Bau von LNG-Terminals ausgegeben. Die Anbieter von Gas werden gewechselt und das Geld in die Taschen der Ersatzlieferanten in den USA und anderswo gespült. Die neuen Bezugsquellen sind deutlich klimaschädlicher als die alten.

Wir wollen weder Erdgas noch Kohle und keinen Atomstrom. Wir brauchen dringend ein 100-Mrd.-Programm für den Ausbau erneuerbarer Energie und Klimaschutz!

Der Bevölkerung wird erzählt, sie müssen hungern und frieren aus Solidarität mit den Menschen in der Ukraine. Das Säbelrasseln und die massiven Preissteigerungen für Energie und Lebensmittel sollen vergessen lassen, was spätestens in der Corona-Pandemie sichtbar war. Das Gesundheitswesen und das Bildungssystem sind völlig unterfinanziert. Die öffentliche Infrastruktur ist marode. Eine Verkehrswende mit mehr und besserem öffentlichem Nahverkehr wird von der Regierung nicht angegangen, das 9-Euro-Ticket nicht verlängert. Nicht mal zu einem Tempolimit auf Autobahnen kann sie sich durchringen, obwohl das sofort viel Sprit sparen würde. Statt in Klimaschutz und Daseinsvorsorge wird in Waffen und umweltschädliche Energie investiert. Das Geld wird dringend gebraucht für Klimaschutz, für gut ausgestattete Krankenhäuser, gute Pflege, für Schulen, Universitäten und Kitas mit mehr Personal.

Wir wollen Milliarden Euro für Klimaschutz, Bildung, Gesundheit und Soziales.

Aktuell schlagen die Folgen der Pandemie und die Folgen des Krieges und vor allem des Wirtschaftskrieges in Form einer rasenden Inflation auf die abhängig Beschäftigten, die Erwerbslosen und Rentner*innen durch. Armut breitet sich aus und wird zu einem Massenphänomen. Im nächsten Winter werden viele ihre Strom- und Gasrechnungen nicht mehr bezahlen können. Dazu kommen die gestiegenen Preise für Lebensmittel. Hungern oder frieren scheint mit der Zeitenwende die Devise zu sein. Daran ändern auch die vielen Entlastungspakete nicht wirklich etwas. Alle Maßnahmen bevorzugen die Konzerne und Menschen mit höherem Einkommen, während Menschen mit niedrigem Einkommen mit Almosen abgespeist werden sollen.

Wir sagen Genug ist Genug! Heizen und Duschen dürfen kein Luxus sein!

Wir brauchen Milliarden für den Ausbau der öffentlichen Daseinsvorsorge statt für Waffenlieferungen und Aufrüstung. Wir brauchen Milliarden für eine soziale und ökologische Zeitenwende.

Wir sagen NEIN zu Aufrüstung und Kriegen und fordern ein Umsteuern gegen die Klimakatastrophe, bevor es zu spät ist!

Redebeitrag Berthold Keunecke

Redebeitrag 1. Oktober
Liebe Friedensfreundinnen und Friedensfreunde,
ich heiße Berthold Keunecke, bin Pfarrer in Herford und arbeite
beim Internationalen Versöhnungsbund mit – das heißt: mache
Friedensarbeit seit 40 Jahren. Deshalb hat mich der Angriff Russlands
auf die Ukraine so geschockt – und unsere deutsche Reaktion
mit dem Aufrüstungsprogramm noch mehr.
Der Ukrainekrieg ist eine Katastrophe, in vielerlei Hinsicht. Ja, er
hat mir buchstäblich die Schuhe ausgezogen. Seit Mai laufe ich barfuß
als Zeichen der Buße: Ich habe nicht laut genug geschrieen gegen
den neuen Kalten Krieg in Europa. Als Kirchen haben wir gute
Friedensbeschlüsse gefasst, aber wir haben ihre Umsetzung nicht
wirklich eingefordert. Wir haben den Angriffskrieg der NATO gegen
Serbien, den Kosovokrieg, nie richtig aufgearbeitet, sondern fast vergessen.

  • Jetzt tue ich Buße und fühle mich den Menschen in den
    Kriegsgebieten etwas näher.
    Der Ukrainekrieg ist eine Katastrophe, die Gewalt macht uns hilflos
    und ohnmächtig. Man möchte mit der Faust dreinschlagen, dem
    Morden ein Ende bereiten – aber genau das geht eben nicht. Die
    einfache Lösung mit Gewalt ist einfach dumm. Wir brauchen einfach
    kluge Lösungen. Kluge Lösungen sind auch einfach, wenn wir uns
    erlauben, sie zu denken. Lösungen sind einfach, wenn wir uns
    psychisch nicht von der Konfliktdynamik mitreißen lassen, wenn wir
    uns das Denken nicht vernebeln lassen: Das aber fällt den meisten
    schwer.
    Klar ist: Verhandlungen sind der einzige Weg zum Waffenstillstand
  • und späteren Frieden. Wir wissen auch ohne Experten, dass Russland
    mit seinen Atomwaffen nicht militärisch besiegt werden kann.
    Die Bereitschaft zur Verhandlung wird Russland meist abgesprochen,
    aber sie ist eindeutig da. Verhandlungen funktionieren ja auch,
    wo es um Austausch von Gefangenen und Gefallenen geht.
    Klar ist: Deeskalation ist das Gebot der Stunde. Aber die Konfliktdynamik
    weist in die andere Richtung: Jede Drohung ist eine Eskalation,
    jede Waffenlieferung ist eine Eskalation, ja jede unbewiesene
    Anschuldigung stellt eine Eskalation des Konfliktes dar. Und auf Eskalation
    folgt fast automatisch die Eskalation der anderen Seite. Wir
    brauchen Deeskalation: Verzicht auf Angriffe, militärisch und verbal.
    Verständnis für den Gegner. Eingeständnis eigener Fehler. Ja, das ist
    schwer, das kennen wir ja aus unseren persönlichen Konflikten.
    Ich weiß, dass das fast übermenschliche Forderungen an unsere
    Politiker und Politikerinnen sind. Sie sind zur Konfliktpartei geworden,
    sie unterliegen dem Koalitionszwang: Im Kampf darf ich mir
    keine Schwäche erlauben, keine Blöße geben, darf die eigenen Leute
    nicht kritisieren. Das ist gruppendynamisch immer so, dass im Krieg
    alle zusammenhalten – zusammenhalten müssen! Wenn ein Konflikt
    zum Krieg geworden ist, wächst die Eskalationsdynamik, wird der
    Gegner immer verteufelt (sonst hätten wir ja Hemmungen, zu töten!)
    Im Krieg drängt alles in die Richtung der letzten Eskalationsstufe:
    Auf den Wunsch, zu vernichten, egal was es kostet. Das ist echt katastrophal:
    Allein schon wegen der Atomwaffen auf beiden Seiten.
    Vor dieser katastrophalen Dynamik müssen wir weiter warnen, müssen
    Deeskalation einfordern. Selbst wenn wir als Schwächlinge bezeichnet
    werden – und schlimmstenfalls der Zusammenarbeit mit
    dem Feind bezichtigt werden. So ging es Friedensleuten immer
    schon.
    Nur Leute mit starkem Rückgrat, nur Menschen mit einem tiefen
    Selbstvertrauen oder einer tiefen Menschlichkeit, einem tiefen Glauben,
    schaffen das, da gegen den Strom zu schwimmen. In der Politik
    gibt es die kaum noch. Zugegebenermaßen ist in der Politik der
    Druck auch erheblich höher.
    Aber: Ihr! Ihr gehört zu diesen Menschen, die für Deeskalation
    werben können. Überall. Zeigt euer Rückgrat, stärkt eure Menschlichkeit:
    Stimmt nicht mit ein in den Chor der sogenannten Experten,
    die grundsätzlich alles Böse nur beim Feind erkennen.
    Vertraut auf das Einfache! Vertraut nicht den Worten anderer, sondern
    dem eigenen Verstand! Die Auswege aus dem Krieg sind ganz
    einfach: Frieden einfordern statt Waffen liefern, gute Angebote machen
    für einen Waffenstillstand, Verhandeln statt schiessen! Danke.

Menschen über Profite – Demonstration und Straßenfest

Demo – Straßenfest – „Küche für alle“

Der Weg in den Supermarkt war noch nie so frustrierend wie aktuell. Gefühlt können wir den Preisen beim Steigen zuschauen. Auf der anderen Seite unser Einkommen, das irgendwie von Inflation gar nichts zu merken scheint. Wo landet das Geld, das wir mehr zahlen, das aber nicht wieder bei uns ankommt?

Im vergangen Jahr haben deutsche Konzerne einen neuen Rekord aufgestellt: Die Ausschüttung von Dividende an ihre Aktionär*innen war so hoch wie noch nie. Für das Jahr 2022 wird je nach Prognose nochmal von 50% mehr ausgegangen. Trotz Corona und Krieg geht es den Konzernen offenbar blendend. Dank uns.

Damit die saftigen Profite auch weiterhin so bleiben, hat beispielsweise Dr. Oetker bereits weitere Preissteigerungen angekündigt. Und ist damit nicht alleine. Die Bundesregierung ändert nun Gesetze, damit Energiekonzerne ihre Mehrausgaben auf uns auslagern. Die Mehreinnahmen bleiben selbstverständlich bei den Konzernen.

Steigen unsere monatlichen Kosten also aus Solidarität mit den Menschen in der Ukraine? Sicher nicht. Wir müssen blechen, damit auf Aktionärsversammlungen weiterhin der Schampus fließt.

Hoffnungen in ein 100 Mrd. Sonderbudget für UNS wurden von der aktuellen Regierung bereits beantwortet. Wirtschaftsminister Robert Habeck sagt: „Die kriegst du nicht, Alter!“. Während die Abgeordneten sich eine Diätenerhöhung gönnen, läuft es bei uns also auf klassische Diäten hinaus. Niemand hat uns gefragt, ob wir überhaupt für Konzernprofite und Rekord-Dividenden sorgen wollen, aber dass wir den Gürtel enger schnallen müssen, wurde bereits entschieden.

Wir haben keine Lust auf Diät oder vorgegebene Duschzeiten! Wir wollen im Winter nicht frieren und dafür trotzdem mehr zahlen! Wir wollen uns Allen das Leben leisten können und nicht Wenigen ihren Überfluss!

Unsere Solidarität gilt nicht den Aktionär*innen, sondern allen, die unter den steigenden Preisen leiden. Sie gilt nicht den Rüstungskonzernen, sondern den Menschen, die vor Krieg und Hunger fliehen, egal wo.

Kommt am 30.07.22 um 15 Uhr zur Demonstration am Hauptbahnhof und ab 17 Uhr zum Straßenfest auf dem Kesselbrink. Es gibt „Küche für alle“, niemand muss zahlen!

Wir zahlen nicht für Eure Kriege

Inge Höger, ehemalige Bundestagsabgeordnete der LINKEN  – Mitglied im Verteidigungsausschuss und Unterausschuss Abrüstung

Rede 2. Juli 2022 Wir zahlen nicht für Eure Kriege (Es gilt das gesprochene Wort)

Liebe Friedensfreund*innen!

Vielen Dank dass so viele in diesen schwierigen Zeiten nach Berlin gekommen sind um gegen den Krieg zu demonstrieren. In den Mainstreammedien wird uns tagtäglich erzählt, dass es von vorgestern sei, gegen Kriege und gegen Waffenlieferungen zu sein. Aber wir sind weder Putin noch NATO-Versteher*innen und demonstrieren hier gegen den Krieg in der Ukraine und gegen Waffenlieferungen und Sanktionen.

Wir sagen NEIN zum Krieg!

Wir demonstrieren hier heute gegen den völkerrechtswidrigen Krieg Russlands in der Ukraine und gegen alle Kriege in der Welt. Wir demonstrieren gegen Tod und Zerstörung, für Frieden und eine zivile und soziale Zeitenwende. Der Krieg ist nicht nur ein Krieg Russlands gegen die Ukraine, er ist auch ein Krieg um die Ukraine, ein Machtkampf zwischen der NATO, der EU und den USA auf der einen und Russland auf der anderen Seite, ein Stellvertreter*innenkrieg auf dem Rücken der ukrainischen Zivilbevölkerung.

Dieser Krieg hat inzwischen durch die Sanktionen, durch den Versuch Russland durch einen Wirtschaftskrieg zu ruinieren die ganze Welt erfasst. Die Sanktionen treffen vor allem die Bevölkerung in Russland und durch die Verteuerung der Energie- und Lebensmittelpreise die Menschen weltweit. Zusätzlich treiben Spekulationen mit Preisen die Preise für Nahrung und Energie weiter in die Höhe. Die fehlenden Weizen- und Düngemittellieferungen aus Russland und der Ukraine bei weiter steigenden Preisen werden absehbar eine weltweite Hungerkrise auslösen. Neben der Ausbeutung von Ressourcen und der Zerstörung der Umwelt verschärfen sich durch den Krieg Hunger und Armut weltweit. Die Menschen sollen hungern und frieren für einen Krieg, der nicht der ihre ist.

Wir fordern einen sofortigen Waffenstillstand und Schluss mit Waffenlieferungen und Sanktionen!

Nach Beginn des Krieges in der Ukraine hat Bundeskanzler Scholz eine Zeitenwende verkündet. 100 Mrd. Euro Schulden sollen fürs Militär aufgebracht werden. Mit den vom Militär lange gewünschten neuen Waffen hätte die Bundeswehr die dritt-größte Armee der Welt – gleich nach den USA und China. Diese Aufrüstungspolitik ist brandgefährlich und wird nur zu weiteren Kriegen führen. Den Krieg in der Ukraine wird diese Militarisierung nicht beenden. Aber dafür sind die 100 Mrd. auch nicht gedacht. Sie dienen auch nicht der Landesverteidigung, sondern sollen zur Kriegsführung befähigen. Auch deshalb sagen wir:

Wir zahlen nicht für Eure Kriege! Das Geld wird dringend benötigt für mehr Klimaschutz, für Bildung, Gesundheit und Soziales.

An diesem Aufrüstungsprogramm sieht man, wie schnell Geld zu mobilisieren ist, wenn die herrschende Klasse es will. Das bedeutet aber auch, der Umstieg auf erneuerbare Energie, für eine nachhaltige Klimapolitik und eine Verkehrswende mit mehr und besserem öffentlichen Nahverkehr ist möglich und finanzierbar! Auch die Finanzierung eines guten gesunden Gesundheitswesens mit mehr Personal in Krankenhäusern und Pflege ist möglich. Gut ausgestattete Schulen, Universitäten und Kitas mit mehr Personal sind finanzierbar.

Wir wollen eine zivile, demokratische und soziale Zeitenwende!

Aktuell schlagen die Folgen der Pandemie und die Folgen des Krieges in Form einer rasenden Inflation auf abhängig Beschäftigten, die Erwerbslosen und Rentner*innen durch. Armut breitet sich aus. Im nächsten Winter werden viele ihre Strom- und Gasrechnungen nicht mehr bezahlen können. Stadtwerke befürchten bereits Pleiten, weil sie die Ausfälle nicht kompensieren können.

Bereits jetzt sparen mehr als 50% der Erwerbstätigen mit niedrigem Haushaltseinkommen bei Lebensmitteln, Getränken und auch Kleidung. Die Explosion bei den Energiepreisen reist dicke Löcher in die Haushaltskassen. Die soziale Ungleichheit im Lande hat sich massiv verschärft. Die Reichen werden weltweit immer mehr und immer reicher und Armut breitet sich rasant aus. Weltweit nimmt Armut und Hunger zu.

Wir machen Eure Kriegslogik nicht mit!

Wir fordern gemeinsame Entwicklung statt Aufrüstung!

Wir brauchen die 100 Mrd. Euro für Investitionen in Klimaschutz und die Energiewende, in eine bessere Gesundheitsversorgung und gute Bildung für alle.  Wir brauchen eine soziale Zeitenwende statt Profitwirtschaft!

Entgegen all diesen Forderungen an eine solidarische und gerechte Gesellschaft haben sich die führenden Industrienationen auf dem G7-Gipfel darauf verständigt ihren Wirtschaftskrieg gegen Russland zu verstärken. Dafür nehmen sie auch hin, ihre Klimaziele nicht zu erreichen und wollen wieder mehr Kohle und Frackinggas einzusetzen.

Wir sagen NEIN zu Aufrüstung und Kriegen und fordern ein Umsteuern gegen die Klimakatastrophe, bevor es zu spät ist!

Wir sagen NEIN zur Aufrüstung und JA zu einer ökosozialistischen Zukunft!

Rede Bernd Lehne, XR

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, liebe Friedensbewegte,

mein Name ist Bernd Lehne und ich spreche hier für die Gruppe XR Bielefeld.

Seit 2018 setzt sich Extinction Rebellion mit gewaltfreien Aktionen zivilen
Ungehorsams gegen die Klimakrise, gegen die fortschreitende Zerstörung der Umwelt
und das Artensterben ein.

Aber die schwerwiegendste Form brutaler Zerstörung von menschlichem Leben,
Lebensgrundlagen und gesellschaftlicher Kultur sind Kriege!

Allein schon die Vorbereitung der Kriege durch Rüstung verschlingt ungeheure
finanzielle und materielle Ressourcen. Und sie befeuert so die Folgen der Klimakrise!
Doch hat die Zunahme weltweiter Hochrüstung der letzten Jahre – die uns viele als
alternativlos aufdrängen – mehr Frieden und mehr Sicherheit in die Welt gebracht?
Oder uns doch eher an den Rand eines Atomkriegs?

Wie sollen wir glauben, dass noch mehr Panzer, Raketen und Atombomber dann alles
besser werden lässt? Schon jetzt zeigt sich z.B., dass wegen des Ukraine-Krieges die
Zahl der hungerleidenden Menschen im globalen Süden drastisch zunimmt!

Jede Stunde berichten uns die Medien über neue Gräuel des Krieges. Mit der
Vermittlung von emotionalisierten Feindbildern, dringt die Akzeptanz von Gewalt zur
Lösung von Konflikten immer weiter in unsere Gesellschaft vor. Für manche gibt es
selbst vor rassistischen Äußerungen in der Öffentlichkeit kein Halt mehr!
Pazifistische Grundhaltungen – wie die der Friedensbewegung – und Konzepte ziviler
Verteidigung dagegen werden zunehmend heftig angegriffen und moralisch diffamiert.

Und darum lasst uns einen Moment innehalten und uns erinnern, warum wir hier
sind:
Erinnern wir uns an die Liebe für unseren wunderschönen Planeten,
der uns und alle Lebewesen nährt.
Erinnern wir uns an die Liebe für die gesamte Menschheit in allen Winkeln dieser Erde.

Und lasst uns einander verbinden mit unserer tiefen Absicht,
all das zu schützen für uns selbst, für alle Lebewesen
und auch für alle Generationen, die nach uns kommen.

Mögen wir in all unseren Aktionen den Mut finden,
allen Menschen mit Frieden, Liebe und Verständnis zu begegnen.
Und lasst diese Liebe aus unseren Worten und Handlungen sprechen.

Denn darum (!) sind wir hier:
Für ein gutes Leben für alle Menschen und alle Lebewesen in Frieden und
Sicherheit!

Vielen Dank!

Rede Berthold Keunecke, Synodalbeauftragter für Friedensbildung im Ev. Kirchenkreis Herford

Ostermarsch 2022 in Bielefeld                                           Berthold Keunecke, Herford

           Liebe Friedensfreundinnen und Freunde,

Wir sind hier zusammen, um für den Frieden zu demonstrieren – gegen die ganze Eskalationsdynamik. Der Ost-West- Konflikt ist so massiv eskaliert, dass wir reale Angst vor einem alles vernichtenden Atomkrieg haben müssen. Die USA haben heftig an der Eskalationsschraube gedreht, und der Angriff Russlands auf die Ukraine war ein letzter Höhepunkt der Machtpolitik, die uns alle in den Abgrund reißen kann. Ein Einsatz von Atomwaffen wird immer wahrscheinlicher, wenn nicht endlich deeskaliert wird.

Rede Berthold Keunecke, Synodalbeauftragter für Friedensbildung im Ev. Kirchenkreis Herford weiterlesen