Unterstützt die Gedenkstätte Stalag 326!

Dieser Aufruf richtet sich an alle, die sich der historischen und politischen Erinnerungs- und Gedenkarbeit verbunden fühlen: Personen und Organisationen aus der Zivilgesellschaft, aus Wissenschaft, Kultur und Politik, die die Errichtung einer würdigen Gedenkstätte Stalag 326 unterstützen. 

Viele engagierte Stimmen haben sich in den letzten Monaten kritisch zur drohenden Gefährdung des Stalag-Projekts geäußert und setzen sich für den Ausbau der Gedenkstätte ein. Die aktuelle Aufmerksamkeit bietet erneut die Gelegenheit, für das Projekt zu werben und es mit den bereitgestellten Mitteln zügig umzusetzen.

Anlässlich des 70. Jahrestages des Endes des Zweiten Weltkrieges sagte der damalige Bundes­präsident Joachim Gauck 2015 in Schloß Holte-Stukenbrock, es sei eine Aufgabe der Zeit, „das Schicksal der sowjetischen Kriegsgefangenen aus dem Erinnerungsschatten herauszuholen“. Diese Rede gilt als Initialzündung für das Vorhaben und die Bereitstellung finanzieller Mittel durch den Bund, das Land NRW und den LWL, die bisherige Dokumentationsstätte auszubauen und einen würdigen historischen Gedenkort zu schaffen.

Trotz verschiedener Kritikpunkte an der bisherigen Konzeption für eine zukünftige Gedenkstätte besteht inzwischen die Sorge, dass das Projekt aufgrund kommunalpolitischer Vorbehalte grundsätzlich hinterfragt wird und somit scheitern könnte. Die Bundesregierung will den Ausbau zu einer angemessenen Gedenkstätte für die mehr als 60 000 in OWL ums Leben gekommenen Kriegsgefangenen unterstützen und finanzieren. Diese Chance gilt es zu nutzen. Zurzeit bedarf es eines klaren und eindeutigen Bekenntnisses der Kreise und Städte in Ostwestfalen-Lippe zur Realisierung des Vorhabens, verbunden mit der verbindlichen Zusage, die Betriebskosten der neuen Gedenkstätte zu tragen.

Gerade vor dem Hintergrund einer erstarkenden Rechten gilt es, aus der Geschichte zu lernen. Die geplante Gedenkstätte mit dem dazugehörigen Ehrenfriedhof kann ein Ort sein, an dem gezeigt werden kann, wie Menschen zu Tätern und Opfern wurden und der deutlich macht, dass so etwas nie wieder geschehen darf!

Wir bitten euch, diesen Aufruf zu unterzeichnen und zu verbreiten. Die Gedenkstätte Stalag 326 braucht eine gesicherte Zukunft, braucht unsere gemeinsame Unterstützung!

Erstunterzeichner*innen

Rolf Becker, Schauspieler; Eugen Drewermann, Theologe (Paderborn); Monika Greve, VVN-BDA Bielefeld und Friedensinitiative OWL; Ute Herkströter, Geschäftsführerin IG Metall Bielefeld; Martina Schu, Geschäftsführerin ver.di OWL; Prof. Dr. Ansgar Moenikes, Mitglied KAB-Bundesausschuss; Kutlu Yurtseven, Rapper bei der „Microphone Mafia“ und Erinnerungs­arbeiter; Prof. Dr. Norman Paech, Völkerrechtler (Hamburg); Kathrin Vogler, MdB und Landessprecherin Die Linke NRW

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