Kunduz: 10 Jahre nach dem Terroranschlag der Bundeswehr

4. September 2009, Kunduz im Nordosten von Afghanistan. Zwei zuvor von Taliban entführte Tanklaster bleiben manövrierunfähig liegen. Die Luftaufklärung meldet rund 100 Menschen in unmittelbarer Nähe der Tanklaster. Georg Klein, Kommandeur der in Kunduz stationierten Bundeswehreinheit, entschließt sich, die Fahrzeuge und die in der Nähe befindlichen Personen „durch den Einsatz von Luftstreitkräften zu vernichten“. Bis zu 142 Menschen sterben, darunter viele Kinder und Jugendliche. Viele Menschen werden teils schwer verletzt.

Aktivist*innen der Friedensinitiative beim „Tag der Bundeswehr“ in der Augustdorfer Kaserne

Das Massaker hätte verhindert werden können. Einer der Piloten der beiden angeforderten US-amerikanischen Bomber verlangte weitere Aufklärung. Das wurde abgelehnt. Ebenso abgelehnt wurde der fünfmalige Vorschlag der Piloten, vor der Bombardierung durch einen Tiefflug die Menschen zu vertreiben. Sieben Jahre nach dem Massaker hat der Bundesgerichtshof Entschädigungsforderungen der Opfer endgültig abgelehnt. Georg Klein wurde inzwischen zum Brigadegeneral befördert.

Die Friedensinitiative Bielefeld und Ostwestfalen fordert:

  • zivile Konfliktlösungen vorantreiben
  • internationale Militäreinsätze beenden
  • die Rüstungsausgaben kürzen
  • den INF Vertrag erneuern
  • den Atomwaffenverbotsvertrag unterschreiben