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Nachruf Michael Pusch

Wir vermissen Dich sehr

Michael Pusch ist im Altern von 66 Jahren plötzlich und viel zu früh infolge seiner Krebserkrankung verstorben.

Michael war in der Linken und besonders in der Friedensarbeit stark verankert. Er hat sich in der Friedensinitiative Bielefeld/OWL engagiert und uns durch seine Impulse und durch seine kreativen und umfassenden politischen Aktionsideen und Aussagen sehr bereichert.

Michael war immer freundlich, zuvorkommend und aufgeschlossen für die Zusammenhänge von Frieden und Umwelt. Michael war die wesentliche Stütze für unser Auftreten in der Öffentlichkeit. Er hat unsere Webseite gestaltet und regelmäßig betreut, unsere Pressemitteilungen weiter geleitet und eingestellt und richtete unsere Facebookseite ein.

Besonders beeindruckt hat die Friedenaktion beim Tag der Bundeswehr in Gütersloh im Juni 2019, als wir gegen den blutigen Auslandseinsatz der Bundeswehr in Afghanistan protestierten. Wir waren fünf Mitglieder und trugen T-Shirts mit den Namen der afghanischen Opfer. Erst nach etwa drei – vier Stunden entdeckte man uns und verwies uns vom Gelände. Durch seine freundliche und ruhige Art, durch seine hohe Verantwortlichkeit und Gründlichkeit trug Michael sehr zum Gelingen unsere Proteste bei.  Krieg tötet, in Afghanistan wie in der Ukraine und in Gaza. Michael, Du fehlst uns sehr.

Bürgermeister für den Frieden appellieren: Atomwaffen ächten! Bielefelder OB Pit Clausen erstmalig dabei

8. Juli 2024. Rund 900 Städte beteiligten sich im Rahmen des „Mayors for Peace“ – Netzwerks mit dem Hissen der Friedensflagge vor den Rathäusern, um eine Protestzeichen gegen Atomwaffen zu setzen. Erstmalig hisste auch Pit Clausen am 8. Juli vor dem Rathaus die Friedensfahne.

Am 8. Juli 1996 hatte der Internationale Gerichtshof erklärt, dass die Drohung und der Einsatz von Atomwaffen generell völkerrechtswidrig sind. Am 7. Juli 2017, 21 Jahre später, setzte die UN-Generalversammlung mit dem Atomwaffenverbotsvertrag dieses Gerichtsurteil um. Der Verbotsvertrag trat 2021 in Kraft und bildet seitdem eine neue Norm im Umgang mit Atomwaffen, auch für die Atomwaffenstaaten.
Die Bielefelder Friedensinitiative nutzte den Tag, um auf die aktuelle Gefahr eines Atomwaffen-Einsatzes jetzt im Ukraine-Krieg aufmerksam zu machen. „Die russischen Drohungen, im Falle einer existentiellen Gefährdung des russischen Staates, Atomwaffen einzusetzen, sind ernst zu nehmen“, so Dr. Angelika Claußen, Vorsitzende der Internationalen Ärzte zur Verhütung eines Atomkriegs (IPPNW). Die Bielefelder Friedensinitiative simulierte die Folgen eines Atombombenabwurfs auf Berlin mit einem „Die-In“.
Claußen beschrieb die katastrophalen humanitären Folgen, auch wenn nur eine einzige Atomwaffe gezündet wird. „Wir Ärzte werden Euch nicht helfen können“, so Claußen. „47.000 Verletzte mit Brandwunden 3. Grades, diesen Massenanfall an Schwerstverletzten, das kann kein Gesundheitssystem bewältigen.  Ein Atomkrieg muss verhindert werden. Deshalb fordern wir Diplomatie und Verhandlungen für einen Waffenstillstand im Ukrainekrieg.“

8. Juli: Flaggentag der Mayors for Peace 2024: Für den Beitritt Deutschlands zum Atomwaffenverbotsvertrag

Das weltweite Netzwerk der Bürgermeister für den Frieden (Mayors for Peace) veranstaltet alljährlich am 8.Juli den Flaggentag, indem eine Flagge als gemeinsames Zeichen für Atomare Abrüstung und Frieden gehisst wird. Der Internationale Gerichtshof hatte am 8.Juli 1996 sein Gutachten zur Völkerrechtswidrigkeit von Atomwaffen veröffentlicht.

Die Stadt Bielefeld ist Mitglied dieses Netzwerks und hat sich durch Ratsbeschluss vom 26.04.2018 dem weltweiten Städtebündnis gegen die weltweite Verbreitung von Atomwaffen und für deren Abschaffung angeschlossen.

Jedoch: Weltweit werden die Atomarsenale aufgerüstet, Atomwaffenabkommen sind gekündigt, Abrüstungsverhandlungen finden nicht statt. Die Drohungen Russlands mit Atomwaffen im Kontext des Ukraine-Krieges zeigen, wie fragil die atomare Abschreckung ist. Die Erstschlagoption halten sich alle Atomwaffenbesitzenden Staaten offen, außer China. Die Gefahr eines Umschlags eines bisher noch konventionellen Krieges in einen Atomkrieg ist real.

Die Gefahr eines Umschlags des bisher noch konventionellen Krieges in einen Atomkrieg ist real.

Die Auswirkungen des Abwurfs auch nur einer einzigen Atombombe,
abgeworfen über einer europäischen Hauptstadt – z.B. Berlin – wären
katastrophal. Und Ärzt:innen würden nicht helfen können.

Friedensaktion | 8. Juli | 16.00 Uhr Rathausvorplatz

„Die In“ und Darstellung der Folgen eines Atombombenabwurfs auf Berlin durch Dr. Angelika Claußen (IPPNW-Vorsitzende)