Alle Beiträge von Gülcan

Nie wieder kriegstüchtig! Stehen wir auf für Frieden!

Die Friedensinitiative Bielefeld/OWL ruft zur Teilnahme an der bundesweiten Demonstration „Nie wieder kriegstüchtig! Stehen wir auf für Frieden“ am 3. Oktober in Berlin auf.

Von Bielefeld wird ein Bus zur Friedensdemonstration nach Berlin fahren. Wer mitfahren möchte, bitte unbedingt anmelden unter:
Empfohlener Kostenbeitrag: 25€ (normal); 15€ (ermäßigt).

Flyer der Friedensinitiatibe Bielefeld/OWL: https://bielefelder-friedensini.de/wp-content/uploads/2025/09/2025-10-03-Friedensdemo-Berlin_Flyer_A5_Neu.pdf

Hier der Aufruf des Bündnisses für die Demonstrationen in Berlin und Stuttgart. Weitere Informationen unter:
https://nie-wieder-krieg.org/buendnisaufruf-03-10-25/

Kommunalwahlen 2025: Parteienvergleich

Am 14. September sind Kommunalwahlen. Wir haben die Bielefelder Parteien zu Friedensthemen befragt, die auch für die Stadt Bielefeld von Relevanz sind. Im folgenden unsere Fragen und die Antworten der Parteien nach Themenschwerpunkten gegliedert. Bilden Sie sich ihr eigenes Urteil.

Thema 1: Kommunaler Finanznot und Rüstungshaushalt

Thema 2: Bielefelder Appell für Frieden

Thema 3: Kommunale Friedenspädagogik

Thema 4: Arbeit mit Geflüchteten und Asylsuchenden

Thema 5: Städtepartnerschaften

Erklärung der Friedensinitiative Bielefeld/OWL zu Palästina und Israel

  • Stoppt den Genozid in Gaza!
  • Stoppt die Hungersnot in Gaza!
  • Keine Waffenlieferungen an Israel!

2. August 2025

Die Friedensinitiative Bielefeld/Ostwestfalen-Lippe verurteilt den Völkermord in Gaza sowie den völker­rechtswidrigen Angriffskrieg Israels und der USA auf den Iran auf das Schärfste.

Wir alle wissen, dass die Situation in Gaza unbe­schreiblich ist. Mit Worten nicht zu fassen. Zahlen können nicht vermitteln, was dort geschieht: Das sys­tematische Aushungern der ganzen Bevölkerung bei gleichzeitigem Bombenhagel und häufigen Mas­senvertreibungen. Die führenden Politiker Israels machen sich nicht einmal die Mühe, ihre Ziele zu verschleiern: die Zerstörung der palästinensischen Gesellschaft und Vertreibung der Menschen aus Gaza ins Ausland.

Erklärung: https://bielefelder-friedensini.de/wp-content/uploads/2025/08/Erklaerung-Palaestina-Israel-02-08-2025-Friedensinitiative-BI-OWL-1.pdf

8. Juli: Flaggentag der Mayors for Peace 2025

Zusammen mit der IPPNW (ÄrztInnen und Gesundheitsfachkräfte für den Frieden) fordert die Bielefelder Friedensinitiative am Flaggentag „Mayors for Peace“ am 8.7.2025 eine konsequente Abkehr von der nuklearen Abschreckungspolitik und den Beitritt Deutschlands zum UN-Atomwaffenverbotsvertrag.
Der Oberbürgermeister hisste gleich 2 Flaggen sehr zur Freude der Anwesenden.
In über 600 Städten in Deutschland wird am 8.7. diese Flagge gehisst als starkes Zeichen gegen Aufrüstung und für eine friedliche Welt. Die IPPNW begleitet diese Aktionen in vielen Städten mit Reden und Mahnwachen. Hier in Bielefeld war es aus organisatorischen Gründen eine spontane Versammlung.
Am Flaggentag erinnern die Mayors for Peace an ein Rechtsgutachten des Internationalen Gerichtshofs in Den Haag vom 8. Juli 1996. Darin erklärte der Internationale Gerichtshof, dass es eine völkerrechtliche Verpflichtung zur nuklearen Abrüstung gibt. Am 7. Juli 2017 wurde der Atomwaffenverbotsvertrag von der UN verabschiedet und von 96 Staaten unterzeichnet.


Pressemitteilung:

Ärzt*innen und Gesundheitsfachkräfte fordern:
Nukleare Abrüstung und Rüstungskontrolle


Anlässlich des Flaggentags der „Mayors for Peace“ am 8. Juli 2025 fordert die IPPNW eine konsequente Abkehr von der nuklearen Abschreckungspolitik und den Beitritt Deutschlands zum UN-Atomwaffenverbotsvertrag. In über 600 Städten in Deutschland wird die Flagge der „Mayors for Peace“ gehisst – ein starkes Zeichen gegen atomare Aufrüstung und für eine friedliche Welt. Die IPPNW begleitet diese Aktionen mit Veranstaltungen, Redebeiträgen und Mahnwachen in zahlreichen Städten, darunter Berlin, Frankfurt, Aachen, Bielefeld, Dortmund, Stuttgart und Mutlangen.

„Die Forderung von CDU-Fraktionschef Jens Spahn für einen europäischen Atomschutzschirm mit deutscher Führungsrolle ist unverantwortlich und brandgefährlich. Eine deutsche Atombombe würde gegen den Nichtverbreitungsvertrag und den 2+4-Vertrag zur Deutschen Einheit verstoßen. Der Einsatz von Atomwaffen ist ein Kriegsverbrechen. Er verstößt gegen das humanitäre Völkerrecht.   Der Krieg in der Ukraine hat uns vor Augen geführt, dass Atombomben nicht Sicherheit bringen, sondern die Gefahr einer Eskalation zum Atomkrieg“, erklärt die IPPNW-Vorsitzende Dr. Angelika Claußen. Das Stockholmer Friedensforschungsinstitut SIPRI warnt, dass weltweit über 12.241 Atomsprengköpfe von neun Staaten vorgehalten werden. Darunter sind mit Russland, Nordkorea, Israel, den USA, Indien und Pakistan insgesamt sechs Staaten, die aktuell Kriege führen oder in diesem Jahr geführt haben. „Nicht atomare Aufrüstung mit einer europäischen Atombombe, wie sie immer wieder von deutschen Spitzenpolitiker*innen gefordert wird, sondern nur Abrüstung können ein nukleares Inferno verhindern. Der erste Schritt zu nuklearer Abrüstung ist die Wiederaufnahme von Verhandlungen über nukleare Rüstungskontrolle   Als Gesundheitsfachkräfte wissen wir um die katastrophalen humanitären Folgen eines Atomwaffeneinsatzes,“ so die IPPNW-Vorsitzende. Auch heute gilt: Im Falle eines Atomwaffeneinsatzes werden wir Euch nicht helfen können.“

Am Flaggentag erinnern die Mayors for Peace an ein Rechtsgutachten des Internationalen Gerichtshofes in Den Haag vom 8. Juli 1996. Darin erklärte der Internationale Gerichtshof, dass es eine völkerrechtliche Verpflichtung zur nuklearen Abrüstung gibt. Am 7. Juli 2017 wurde der Atomwaffenverbotsvertrag von der UN verabschiedet – bislang haben ihn 96 Staaten unterzeichnet, 73 ratifiziert. Am 6. und 9. August 2025 jähren sich die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki zum 80. Mal.

Mahnwache: Stoppt den Völkermord, das Aushungern und die Vertreibung des palästinensischen Volkes!

Am Dienstag fand die Mahnwache der Friedensinitiative Bielefeld/OWL zur Solidarität mit den Menschen in Gaza statt.

Rede von Inge Höger, Die Linke Herford
3. Juni 2025
Mahnwache in Solidarität mit den Menschen in Gaza!

Die rote Linie ist in Gaza längst überschritten!

Gaza ist aktuell der hungrigste Ort der Welt! Die die Vereinten Nationen schlugen vor einigen Tagen Alarm. 100 Prozent der Bevölkerung von Gaza seien von einer Hungersnot bedroht. Das Palästinensergebiet ist das einzige definierte Territorium weltweit, in dem die gesamte Bevölkerung Hunger leidet.

Der Krieg in Gaza dauert bereits 20 Monate – und es ist kein Ende in Sicht. Nach dem Überfall der Hamas am 7. Oktober 2023 kündigten Hardliner in der Israelischen Regierung eine zweite Nakba an. Der rechten Regierung geht es um die Vertreibung der Palästinenser:innen, um die Auslöschung palästinensischen Lebens: in Gaza, im Westjordanland und in Ostjerusalem.

Mittlerweile gibt es mehr als 52.000 offiziell registrierte Tote. Darunter sind viele Frauen und Tausende Kleinkinder. Viele Opfer liegen noch unter den Trümmern zerstörter Gebäude. Schulen, Universitäten, Krankenhäuser, Kultureinrichtungen, die gesamte Infrastruktur in Gaza wurde in Schutt und Asche zerbombt. Die Einwohner:innen werden von einem Ort zum andern vertrieben. Aufgrund der Blockade gibt es kein Entrinnen.

Stoppt den Völkermord, das Aushungern und die Vertreibung des palästinensischen Volkes!

Als am 19. Januar 2025 eine Waffenruhe begann, kehrten viele Vertriebenen in Gaza voller Hoffnung in ihre zerstörten Häuser zurück. Die Menschen begannen, die Trümmer wegzuräumen und die Toten zu bergen. Für einige Zeit erreichten wieder täglich bis zu 600 Lastwagen mit Lebensmitteln die Verteilzentren der UN. Wöchentlich wurden israelische Gefangene aus dem Gaza-Streifen frei gelassen und im Gegenzug kamen palästinensische Gefangene frei. 

Kurz nach Ende der vereinbarten ersten Phase des Abkommens erklärte Israel, die nächste Phase nicht einhalten zu wollen. Die israelische Regierung kündigte eine Ausweitung des Krieges und eine dauerhaft Militärpräsenz in Gaza an.

Am 2. März begann eine erneute komplette Blockade gegen den Gazastreifen, die bis heute besteht. Die LKW mit Nahrungs- und Hilfsmitteln stauen sich schon lange an der Grenze von Ägypten. Israel provoziert eine Hungersnot und will die Bevölkerung in Gaza in den Süden des Territoriums zwingen. Dort sollen sie zur Ausreise genötigt werden. Die Angriffe der israelischen Armee mit Bomben, Drohnen und bewaffneten Truppen wurden am 18. März mit großer Wucht wieder aufgenommen. Es gibt keine Sicherheit für die Menschen in Gaza. Vor den Augen der Weltöffentlichkeit wird eine ethnische Säuberung  vorbereitet. Die Schließung der Grenze für humanitäre Hilfe und die damit ausgelöste Hungersnot wurden bewusst herbeigeführt.

Wir fordern eine erneute Waffenruhe und einen dauerhaften Waffenstillstand!

Humanitäre Hilfen für die Palästinenser:innen werden seit den ersten Vertreibungen 1948 durch die Organisation der Vereinten Nationen UNRWA organisiert. Die UNRWA betreibt Schulen, Kindergärten, Krankenhäuser und Lagerhallen in palästinensischen Flüchtlingslagern und den palästinensischen Gebieten. Sie versorgt die Menschen mit Lebensmitteln, Medikamenten und Hilfsgütern. Die UNRWA ist der israelischen Regierung schon lange ein Dorn im Auge. Im Herbst 2024 erklärte das israelische Parlament die UNRWA zu einer Terror-Organisation und verbot deren Arbeit in von Israel kontrollierten Gebieten.

Parallel suchte die israelische Regierung nach einer Alternative, um den Schein von humanitärer Hilfe aufrecht zu erhalten. Israel und die USA haben eine private Organisation gegründet: die Gaza Stiftung. Diese Stiftung wird von den Vereinten Nationen nicht anerkannt. Die UN und Hilfsorganisationen kritisieren die Gaza-Stiftung. Sie leiste keine unabhängige Hilfe, sondern mache humanitäre Hilfe zu einer Waffe. Bei ersten Verteilaktionen in improvisierten Ausgabestellen kam es zu Plünderungen durch die verzweifelte hungernde Bevölkerung. Die Israelische Armee erschoss wiederholt Menschen, die für Nahrungsmittel anstanden. Die Palästinenser:innen riskieren ihr Leben für Nahrung. Das ist inakzeptabel!

Israel ignoriert die Menschenrechte und das humanitäre Völkerrecht! Die rote Linie ist schon lange überschritten.

Wir fordern ohne Wenn und Aber:

Stoppt den Völkermord, das Aushungern und die Vertreibung des palästinensischen Volkes!
Stoppt alle Waffenlieferungen nach Israel!
Aussetzung des EU-Handelsabkommen mit Israel!
Stoppt die politische Unterstützung für die rechtsradikale Regierung Israels!
Keine Kriminalisierung der Palästina-Solidarität und der Friedensbewegung!

Rede von Angelika Claußen, IPPNW
3. Juni 2025
Mahnwache in Solidarität mit den Menschen in Gaza!

Hunger als Kriegsstrategie

Gaza. Ein von Trauer aufgeblähter Name. Ein Name, der jetzt ein Synonym für langsamen, orchestrierten Hunger ist. Eine Belagerung nicht nur von Raketen, sondern auch von Milch, Medizin und Brot. Am Welthungertag wird weltweit das Ritual der Plakate, der Versprechen und der frommen Schlagzeilen vollzogen. Und irgendwo unter diesen ernsthaften Erklärungen liegen die Kinder von Gaza wie Kommas in einem Satz, den die Welt sich weigert, zu beenden.

Ihre Bäuche blähen sich vor Leere, nicht vor Überfluss. Die Schmerzen des Hungers sind nicht nur in ihren Mägen, sondern auch in dem Himmel, unter dem sie schlafen, in der Stille zwischen den Drohnen, im abwesenden Brummen der Kühlschränke, die schon lange ohne Strom sind. Hunger ist hier kein zufälliger Zustand, sondern eine sorgfältig herbeigeführte Folge. Jeder Kontrollpunkt, jedes Embargo, jede absichtliche Verzögerung der Hilfe ist ein Faden in einer Schlinge. Hunger wird wie Sprache verwendet: kodiert, präzise, administrativ. „Sicherheitsgründe“. „Erforderliche Kontrollen“. „Pufferzonen“.
Ein Text von Michael Morill, USA

Medizinisch:

Unterernährung – Marasmus

Marasmus bezeichnet einen schweren Kalorien- und Proteinmangel. Er entwickelt sich meist bei Säuglingen und sehr jungen Kindern. Typischerweise führt er zu starkem Gewichtsverlust, Muskel- und Fettabbau und Flüssigkeitsmangel (Dehydratation). Normalerweise schützt das Stillen Babys vor Marasmus.

Unterernährung hat für Kinder schlimme, oft bleibende Folgen. Sie magern nicht nur extrem ab, sondern werden auch anfälliger für Infektionen; im schlimmsten Falle sterben sie gar. Besonders gefährdet sind sie in den ersten Lebensjahren, wenn der sich rasch weiter aufbauende Körper am dringlichsten regelmäßige Mahlzeiten mit ausreichenden Nährstoffen (Proteinen, Fetten und Kohlenhydraten) sowie Salzen, Vitaminen und Spurenstoffen, dazu auch stets genügend Flüssigkeit braucht.

Auch Mangelernährung im Kindesalter kann die kognitiven Leistungen von Kindern und Jugendlichen dauerhaft einschränken.

Fazit wir fordern die Einhaltung des Völkerrechts, insbesondere des humanitären Völkerrechts. Für uns ist klar: der Schutz von Zivilist*innen, medizinischem Personal und humanitärer Hilfe ist nicht verhandelbar!