Krieg erzeugt Fluchtursachen und Leid

Jörg Lüder, Ökumenisches Netzwerk Bielefeld zum Schutz von Flüchtlingen

Liebe Teilnehmer und Teilnehmerinnen an diesem besonderen Ostermarsch 2021 ich begrüße sie hier am Zwischenstopp des ökum. Netzwerkes Bielefeld zum Schutz von Flüchtlingen. Mein Name ist Jörg Lüder, ich vertrete heute das Netzwerk zum Schutz von Flüchtlingen.

Schon seit mittlerweile 27 Jahren existiert das ökum. Netzwerk Bielefeld zum Schutz von
Flüchtlingen. Kirchengemeinden verschiedener Konfessionen haben sich hier zusammengeschlossen und sind im Austausch um Menschen zu helfen, die auf der Flucht sind. Auch mit dem Mittel des Kirchenasyls.

Auf der Flucht sein, bedeutet das vertraute Leben zurücklassen, jeden einzelnen Tag neue Herausforderungen die gemeistert werden müssen, Sicherheit ist nirgends selbstverständlich, auch nicht in einer Flüchtlingsunterkunft in Griechenland und auch nicht in Deutschland. Aber über allem steht die Hoffnung auf ein Leben in Sicherheit, Würde und mit einer Zukunft für sich selbst und vor seiner Familie.
Fluchtursachen gibt es viele: wirtschaftliche Nöte, da die westlichen Staaten ihr Saatgut teuer verkaufen oder mit billigen Massenprodukte die lokalen Märkte überschwemmen, Hungersnöte, Vertreibung wie bei den Jesiden , Krieg wie in in den 80ern in den Balkan Staaten, wie in Syrien und anderen Ländern. Und das müssen wir bekämpfen !


Krieg erzeugt Fluchtursachen und Leid

unter diesem Motto steht unser Zwischenstopp auf dem Ostermarsch.

Auch in Somalia herrscht Krieg. Besonders ans Herz gegangen ist mir die Geschichte eines Geflüchteten aus Somalia. Ich fragte ihn einmal, was er denn kann, was er gelernt hat und seine Antwort war: nichts. Ich war Soldat.
Vom Kindersoldat zum Flüchtling, ohne Chance sich ein unbeschwertes Leben aufzubauen. Zurück nach Somalia kann er nicht, zu groß ist die Gefahr aufgrund der Flucht als Soldat – sein Leben zu verlieren. Verheiratet ist er und Kinder hat er auch, aber persönlich gesehen hat er sie seit vielen Jahren nicht mehr. Seit einiger Zeit kann er mir Ihnen per Videotelefonie in Kontakt sein und er hat das Foto an seinem Bett. An dem hält er sich fest und wenn er es betrachtet und anderen zeigt spürt man seine Sehnsucht danach, in einer besseren Welt zu leben.

Auf dem Banner steht: Ich bin Fremd gewesen und ihr habt mich aufgenommen. Unter diesem Spruch aus dem Evangelium des Matthäus (Kapitel 25 Vers 35) betrachtet die evangelische Kirche von Westfalen, breit angelegt, das Thema. Wir als ökum. Netzwerk sind uns unserer Verantwortung bewusst und wir helfen den Menschen praktisch, juristisch, finanziell und wir nehmen sie auf.