Die Friedensinitiative Bielefeld – Ostwestfalen-Lippe hatte am Internationalen Tag der Solidarität mit dem palästinensischen Volk – am 29. November – zu einer Kundgebung für ein Ende der Gewalt in Israel und Palästina, für Waffenstillstand und Frieden aufgerufen. Ca. 100 Menschen nahmen an der Kundgebung teil.
Bei der Eröffnung begrüßte Gabi Bieberstein die Waffenruhe in Gaza und die Freilassung der Geiseln und die Freilassung palästinensischer Gefangener. Dies sei ein kleiner hoffnungsvoller Anfang, doch die Waffen müssen dauerhaft schweigen. „Mehr als 70 Jahre Konflikt im Nahen Osten und in anderen Kriegen haben gezeigt: Mit Waffen kann keine Lösung erkämpft werden, mit Waffen werden bestehende Konflikte verschärft und verfestigt. Aus der aktuellen Waffenruhe muss ein langfristiger Waffenstillstand entstehen.“
Der Bielefelder Rami Sheikha, der aus Palästina kommt, wies darauf hin, dass dieser Tag bereits 1978 von der UN zum Welttag der Solidarität mit dem palästinensischen Volk erklärt wurde. Sheikha verdeutlichte das Ausmaß der Zerstörung in Gaza: „Die Militäroperation Israels im Gazastreifen gilt als eine der längsten in der Geschichte des Landes. Im Verlauf dieses Einsatzes wurden bereits über 45.000 Tonnen Bomben über den Gazastreifen abgeworfen. Das Ausmaß der Zerstörung ist enorm, Analysen der Satellitenbilder zeigen, dass circa 225.000 Gebäude von den Bomben getroffen und 48.000 Gebäude komplett zerstört wurden. 1,5 Millionen Palästinenser wurden aus Gaza vertrieben und können nicht mehr zurück. Über 14.800 Zivilisten verloren ihr Leben, 73% von ihnen sind Kinder und Frauen.“
Der Deutsch-Libanese Kassem Fadel ergänzte, dass in 75 Jahren der Besatzung die Palästinenser sich in einem ständigen Kampf ums Überleben befinden. Und er verwies darauf, dass UNO Generalsekretär Antonio Guterres Recht hatte, als er im Weltsicherheitsrat sagte, dass die Angriffe der Hamas nicht im luftleeren Raum stattfinden würden, sondern auch Folge einer 56 Jahre dauernden erdrückenden Besatzung seien.
In weiteren Reden wurden sowohl die Angriffe der Hamas als auch die Bombardierung des Gazastreifens durch die israelische Armee verurteilt. Die Friedensinitiative OWL ruft zu einem sofortigen Waffenstillstand und zur Einhaltung des Völkerrechts auf. Nur wenn die Waffen schweigen und über einen gerechten Frieden verhandelt wird, kann weiteres Blutvergießen verhindert werden.