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Redebeitrag Inge Höger

Keinen Euro für Krieg und Zerstörung. Milliarden für eine soziale, gerechte und ökologische Friedenspolitik

Der Krieg um die Ukraine dauert inzwischen sieben Monate. Zu Beginn gab es noch Verhandlungen und Hoffnung auf ein schnelles Ende des Krieges. Inzwischen werden immer mehr Waffen in die Ukraine geliefert und die USA, die NATO und die EU fordern Krieg bis zum Sieg über Russland bis zum letzten Ukrainer. Die vielen Waffen auf beiden Seiten führen zu immer mehr Toten und Verwundeten, zu immer mehr Zerstörung und auch zu immer mehr Flucht. Der Krieg eskaliert von beiden Seiten. Verhandlungen sind nicht in Sicht.

Waffen schaffen keinen Frieden! Verhandeln statt schießen!

Wir verurteilen den russischen Angriffskrieg. Wir sind solidarisch mit den Menschen in der Ukraine und in Russland und mit allen Menschen auf der Welt, die von Kriegen betroffen oder bedroht sind. Wir fordern das Recht auf Asyl für Menschen, die vor Kriegen fliehen und auch für Kriegsdienstverweigerer und Deserteure aus Russland und der Ukraine. Wir demonstrieren für ein Ende aller Kriege, gegen Tod und Zerstörung und dagegen, dass die Menschen hier die Kosten für diesen Krieg und die Aufrüstung der Bundeswehr zahlen sollen.

Dieser Krieg ist nicht unser Krieg. Stoppt den Krieg!

Dieser Krieg hat inzwischen auch durch die Sanktionen die ganze Welt erfasst. Die Sanktionen treffen vor allem die Bevölkerung in Russland und durch die Verteuerung der Energie- und Lebensmittelpreise die Menschen weltweit. Bereits vor dem Krieg waren die Preise für Energie erheblich gestiegen und immer mehr Menschen waren von Hungersnöten bedroht. Nun treiben Spekulationen die Preise für Nahrung und Energie in immer neue Höhen. Neben der Ausbeutung von Ressourcen und der Zerstörung der Umwelt verschärfen sich durch den Krieg Hunger und Armut weltweit.

Schluss mit den Sanktionen! Oligarchen und Konzerne zur Kasse!

Nach Beginn des Krieges in der Ukraine hat Bundeskanzler Scholz eine Zeitenwende verkündet. 100 Mrd. Euro Schulden sollen für die Bundeswehr ausgegeben werden. Inzwischen zeichnen sich die Konturen dieser Zeitenwende immer deutlicher ab. Neben den 100 Mrd. Sonderschulden fürs Militär soll die Bundeswehr jährlich massiv mit 75 – 85 Mrd. Euro aufgerüstet werden. Die Bundesregierung erhebt den Anspruch, weltpolitische Führungsmacht zu sein. Deutschland hätte mit der geplanten Aufrüstung die dritt-größte Armee der Welt – gleich nach den USA und China.

Wir wollen keine drittgrößte Armee der Welt! Keinen Euro für Krieg und Zerstörung!

Die Zeitenwende beinhaltet aber vor allem auch den Ausstieg aus russischem Öl und Gas und das Hin zu teurem Fracking Gas aus den USA, zu Flüssiggas von Autokratien aus den Golfstaaten und ein Zurück zu Strom aus Kohle und Atomkraftwerken. Statt in den schnellen Ausbau erneuerbarer Energien zu investieren, werden Milliarden für den Ankauf von Gas auf dem Weltmarkt und den Bau von LNG-Terminals ausgegeben. Die Anbieter von Gas werden gewechselt und das Geld in die Taschen der Ersatzlieferanten in den USA und anderswo gespült. Die neuen Bezugsquellen sind deutlich klimaschädlicher als die alten.

Wir wollen weder Erdgas noch Kohle und keinen Atomstrom. Wir brauchen dringend ein 100-Mrd.-Programm für den Ausbau erneuerbarer Energie und Klimaschutz!

Der Bevölkerung wird erzählt, sie müssen hungern und frieren aus Solidarität mit den Menschen in der Ukraine. Das Säbelrasseln und die massiven Preissteigerungen für Energie und Lebensmittel sollen vergessen lassen, was spätestens in der Corona-Pandemie sichtbar war. Das Gesundheitswesen und das Bildungssystem sind völlig unterfinanziert. Die öffentliche Infrastruktur ist marode. Eine Verkehrswende mit mehr und besserem öffentlichem Nahverkehr wird von der Regierung nicht angegangen, das 9-Euro-Ticket nicht verlängert. Nicht mal zu einem Tempolimit auf Autobahnen kann sie sich durchringen, obwohl das sofort viel Sprit sparen würde. Statt in Klimaschutz und Daseinsvorsorge wird in Waffen und umweltschädliche Energie investiert. Das Geld wird dringend gebraucht für Klimaschutz, für gut ausgestattete Krankenhäuser, gute Pflege, für Schulen, Universitäten und Kitas mit mehr Personal.

Wir wollen Milliarden Euro für Klimaschutz, Bildung, Gesundheit und Soziales.

Aktuell schlagen die Folgen der Pandemie und die Folgen des Krieges und vor allem des Wirtschaftskrieges in Form einer rasenden Inflation auf die abhängig Beschäftigten, die Erwerbslosen und Rentner*innen durch. Armut breitet sich aus und wird zu einem Massenphänomen. Im nächsten Winter werden viele ihre Strom- und Gasrechnungen nicht mehr bezahlen können. Dazu kommen die gestiegenen Preise für Lebensmittel. Hungern oder frieren scheint mit der Zeitenwende die Devise zu sein. Daran ändern auch die vielen Entlastungspakete nicht wirklich etwas. Alle Maßnahmen bevorzugen die Konzerne und Menschen mit höherem Einkommen, während Menschen mit niedrigem Einkommen mit Almosen abgespeist werden sollen.

Wir sagen Genug ist Genug! Heizen und Duschen dürfen kein Luxus sein!

Wir brauchen Milliarden für den Ausbau der öffentlichen Daseinsvorsorge statt für Waffenlieferungen und Aufrüstung. Wir brauchen Milliarden für eine soziale und ökologische Zeitenwende.

Wir sagen NEIN zu Aufrüstung und Kriegen und fordern ein Umsteuern gegen die Klimakatastrophe, bevor es zu spät ist!

Redebeitrag Berthold Keunecke

Redebeitrag 1. Oktober
Liebe Friedensfreundinnen und Friedensfreunde,
ich heiße Berthold Keunecke, bin Pfarrer in Herford und arbeite
beim Internationalen Versöhnungsbund mit – das heißt: mache
Friedensarbeit seit 40 Jahren. Deshalb hat mich der Angriff Russlands
auf die Ukraine so geschockt – und unsere deutsche Reaktion
mit dem Aufrüstungsprogramm noch mehr.
Der Ukrainekrieg ist eine Katastrophe, in vielerlei Hinsicht. Ja, er
hat mir buchstäblich die Schuhe ausgezogen. Seit Mai laufe ich barfuß
als Zeichen der Buße: Ich habe nicht laut genug geschrieen gegen
den neuen Kalten Krieg in Europa. Als Kirchen haben wir gute
Friedensbeschlüsse gefasst, aber wir haben ihre Umsetzung nicht
wirklich eingefordert. Wir haben den Angriffskrieg der NATO gegen
Serbien, den Kosovokrieg, nie richtig aufgearbeitet, sondern fast vergessen.

  • Jetzt tue ich Buße und fühle mich den Menschen in den
    Kriegsgebieten etwas näher.
    Der Ukrainekrieg ist eine Katastrophe, die Gewalt macht uns hilflos
    und ohnmächtig. Man möchte mit der Faust dreinschlagen, dem
    Morden ein Ende bereiten – aber genau das geht eben nicht. Die
    einfache Lösung mit Gewalt ist einfach dumm. Wir brauchen einfach
    kluge Lösungen. Kluge Lösungen sind auch einfach, wenn wir uns
    erlauben, sie zu denken. Lösungen sind einfach, wenn wir uns
    psychisch nicht von der Konfliktdynamik mitreißen lassen, wenn wir
    uns das Denken nicht vernebeln lassen: Das aber fällt den meisten
    schwer.
    Klar ist: Verhandlungen sind der einzige Weg zum Waffenstillstand
  • und späteren Frieden. Wir wissen auch ohne Experten, dass Russland
    mit seinen Atomwaffen nicht militärisch besiegt werden kann.
    Die Bereitschaft zur Verhandlung wird Russland meist abgesprochen,
    aber sie ist eindeutig da. Verhandlungen funktionieren ja auch,
    wo es um Austausch von Gefangenen und Gefallenen geht.
    Klar ist: Deeskalation ist das Gebot der Stunde. Aber die Konfliktdynamik
    weist in die andere Richtung: Jede Drohung ist eine Eskalation,
    jede Waffenlieferung ist eine Eskalation, ja jede unbewiesene
    Anschuldigung stellt eine Eskalation des Konfliktes dar. Und auf Eskalation
    folgt fast automatisch die Eskalation der anderen Seite. Wir
    brauchen Deeskalation: Verzicht auf Angriffe, militärisch und verbal.
    Verständnis für den Gegner. Eingeständnis eigener Fehler. Ja, das ist
    schwer, das kennen wir ja aus unseren persönlichen Konflikten.
    Ich weiß, dass das fast übermenschliche Forderungen an unsere
    Politiker und Politikerinnen sind. Sie sind zur Konfliktpartei geworden,
    sie unterliegen dem Koalitionszwang: Im Kampf darf ich mir
    keine Schwäche erlauben, keine Blöße geben, darf die eigenen Leute
    nicht kritisieren. Das ist gruppendynamisch immer so, dass im Krieg
    alle zusammenhalten – zusammenhalten müssen! Wenn ein Konflikt
    zum Krieg geworden ist, wächst die Eskalationsdynamik, wird der
    Gegner immer verteufelt (sonst hätten wir ja Hemmungen, zu töten!)
    Im Krieg drängt alles in die Richtung der letzten Eskalationsstufe:
    Auf den Wunsch, zu vernichten, egal was es kostet. Das ist echt katastrophal:
    Allein schon wegen der Atomwaffen auf beiden Seiten.
    Vor dieser katastrophalen Dynamik müssen wir weiter warnen, müssen
    Deeskalation einfordern. Selbst wenn wir als Schwächlinge bezeichnet
    werden – und schlimmstenfalls der Zusammenarbeit mit
    dem Feind bezichtigt werden. So ging es Friedensleuten immer
    schon.
    Nur Leute mit starkem Rückgrat, nur Menschen mit einem tiefen
    Selbstvertrauen oder einer tiefen Menschlichkeit, einem tiefen Glauben,
    schaffen das, da gegen den Strom zu schwimmen. In der Politik
    gibt es die kaum noch. Zugegebenermaßen ist in der Politik der
    Druck auch erheblich höher.
    Aber: Ihr! Ihr gehört zu diesen Menschen, die für Deeskalation
    werben können. Überall. Zeigt euer Rückgrat, stärkt eure Menschlichkeit:
    Stimmt nicht mit ein in den Chor der sogenannten Experten,
    die grundsätzlich alles Böse nur beim Feind erkennen.
    Vertraut auf das Einfache! Vertraut nicht den Worten anderer, sondern
    dem eigenen Verstand! Die Auswege aus dem Krieg sind ganz
    einfach: Frieden einfordern statt Waffen liefern, gute Angebote machen
    für einen Waffenstillstand, Verhandeln statt schiessen! Danke.

Menschen über Profite – Demonstration und Straßenfest

Demo – Straßenfest – „Küche für alle“

Der Weg in den Supermarkt war noch nie so frustrierend wie aktuell. Gefühlt können wir den Preisen beim Steigen zuschauen. Auf der anderen Seite unser Einkommen, das irgendwie von Inflation gar nichts zu merken scheint. Wo landet das Geld, das wir mehr zahlen, das aber nicht wieder bei uns ankommt?

Im vergangen Jahr haben deutsche Konzerne einen neuen Rekord aufgestellt: Die Ausschüttung von Dividende an ihre Aktionär*innen war so hoch wie noch nie. Für das Jahr 2022 wird je nach Prognose nochmal von 50% mehr ausgegangen. Trotz Corona und Krieg geht es den Konzernen offenbar blendend. Dank uns.

Damit die saftigen Profite auch weiterhin so bleiben, hat beispielsweise Dr. Oetker bereits weitere Preissteigerungen angekündigt. Und ist damit nicht alleine. Die Bundesregierung ändert nun Gesetze, damit Energiekonzerne ihre Mehrausgaben auf uns auslagern. Die Mehreinnahmen bleiben selbstverständlich bei den Konzernen.

Steigen unsere monatlichen Kosten also aus Solidarität mit den Menschen in der Ukraine? Sicher nicht. Wir müssen blechen, damit auf Aktionärsversammlungen weiterhin der Schampus fließt.

Hoffnungen in ein 100 Mrd. Sonderbudget für UNS wurden von der aktuellen Regierung bereits beantwortet. Wirtschaftsminister Robert Habeck sagt: „Die kriegst du nicht, Alter!“. Während die Abgeordneten sich eine Diätenerhöhung gönnen, läuft es bei uns also auf klassische Diäten hinaus. Niemand hat uns gefragt, ob wir überhaupt für Konzernprofite und Rekord-Dividenden sorgen wollen, aber dass wir den Gürtel enger schnallen müssen, wurde bereits entschieden.

Wir haben keine Lust auf Diät oder vorgegebene Duschzeiten! Wir wollen im Winter nicht frieren und dafür trotzdem mehr zahlen! Wir wollen uns Allen das Leben leisten können und nicht Wenigen ihren Überfluss!

Unsere Solidarität gilt nicht den Aktionär*innen, sondern allen, die unter den steigenden Preisen leiden. Sie gilt nicht den Rüstungskonzernen, sondern den Menschen, die vor Krieg und Hunger fliehen, egal wo.

Kommt am 30.07.22 um 15 Uhr zur Demonstration am Hauptbahnhof und ab 17 Uhr zum Straßenfest auf dem Kesselbrink. Es gibt „Küche für alle“, niemand muss zahlen!

Wir zahlen nicht für Eure Kriege

Inge Höger, ehemalige Bundestagsabgeordnete der LINKEN  – Mitglied im Verteidigungsausschuss und Unterausschuss Abrüstung

Rede 2. Juli 2022 Wir zahlen nicht für Eure Kriege (Es gilt das gesprochene Wort)

Liebe Friedensfreund*innen!

Vielen Dank dass so viele in diesen schwierigen Zeiten nach Berlin gekommen sind um gegen den Krieg zu demonstrieren. In den Mainstreammedien wird uns tagtäglich erzählt, dass es von vorgestern sei, gegen Kriege und gegen Waffenlieferungen zu sein. Aber wir sind weder Putin noch NATO-Versteher*innen und demonstrieren hier gegen den Krieg in der Ukraine und gegen Waffenlieferungen und Sanktionen.

Wir sagen NEIN zum Krieg!

Wir demonstrieren hier heute gegen den völkerrechtswidrigen Krieg Russlands in der Ukraine und gegen alle Kriege in der Welt. Wir demonstrieren gegen Tod und Zerstörung, für Frieden und eine zivile und soziale Zeitenwende. Der Krieg ist nicht nur ein Krieg Russlands gegen die Ukraine, er ist auch ein Krieg um die Ukraine, ein Machtkampf zwischen der NATO, der EU und den USA auf der einen und Russland auf der anderen Seite, ein Stellvertreter*innenkrieg auf dem Rücken der ukrainischen Zivilbevölkerung.

Dieser Krieg hat inzwischen durch die Sanktionen, durch den Versuch Russland durch einen Wirtschaftskrieg zu ruinieren die ganze Welt erfasst. Die Sanktionen treffen vor allem die Bevölkerung in Russland und durch die Verteuerung der Energie- und Lebensmittelpreise die Menschen weltweit. Zusätzlich treiben Spekulationen mit Preisen die Preise für Nahrung und Energie weiter in die Höhe. Die fehlenden Weizen- und Düngemittellieferungen aus Russland und der Ukraine bei weiter steigenden Preisen werden absehbar eine weltweite Hungerkrise auslösen. Neben der Ausbeutung von Ressourcen und der Zerstörung der Umwelt verschärfen sich durch den Krieg Hunger und Armut weltweit. Die Menschen sollen hungern und frieren für einen Krieg, der nicht der ihre ist.

Wir fordern einen sofortigen Waffenstillstand und Schluss mit Waffenlieferungen und Sanktionen!

Nach Beginn des Krieges in der Ukraine hat Bundeskanzler Scholz eine Zeitenwende verkündet. 100 Mrd. Euro Schulden sollen fürs Militär aufgebracht werden. Mit den vom Militär lange gewünschten neuen Waffen hätte die Bundeswehr die dritt-größte Armee der Welt – gleich nach den USA und China. Diese Aufrüstungspolitik ist brandgefährlich und wird nur zu weiteren Kriegen führen. Den Krieg in der Ukraine wird diese Militarisierung nicht beenden. Aber dafür sind die 100 Mrd. auch nicht gedacht. Sie dienen auch nicht der Landesverteidigung, sondern sollen zur Kriegsführung befähigen. Auch deshalb sagen wir:

Wir zahlen nicht für Eure Kriege! Das Geld wird dringend benötigt für mehr Klimaschutz, für Bildung, Gesundheit und Soziales.

An diesem Aufrüstungsprogramm sieht man, wie schnell Geld zu mobilisieren ist, wenn die herrschende Klasse es will. Das bedeutet aber auch, der Umstieg auf erneuerbare Energie, für eine nachhaltige Klimapolitik und eine Verkehrswende mit mehr und besserem öffentlichen Nahverkehr ist möglich und finanzierbar! Auch die Finanzierung eines guten gesunden Gesundheitswesens mit mehr Personal in Krankenhäusern und Pflege ist möglich. Gut ausgestattete Schulen, Universitäten und Kitas mit mehr Personal sind finanzierbar.

Wir wollen eine zivile, demokratische und soziale Zeitenwende!

Aktuell schlagen die Folgen der Pandemie und die Folgen des Krieges in Form einer rasenden Inflation auf abhängig Beschäftigten, die Erwerbslosen und Rentner*innen durch. Armut breitet sich aus. Im nächsten Winter werden viele ihre Strom- und Gasrechnungen nicht mehr bezahlen können. Stadtwerke befürchten bereits Pleiten, weil sie die Ausfälle nicht kompensieren können.

Bereits jetzt sparen mehr als 50% der Erwerbstätigen mit niedrigem Haushaltseinkommen bei Lebensmitteln, Getränken und auch Kleidung. Die Explosion bei den Energiepreisen reist dicke Löcher in die Haushaltskassen. Die soziale Ungleichheit im Lande hat sich massiv verschärft. Die Reichen werden weltweit immer mehr und immer reicher und Armut breitet sich rasant aus. Weltweit nimmt Armut und Hunger zu.

Wir machen Eure Kriegslogik nicht mit!

Wir fordern gemeinsame Entwicklung statt Aufrüstung!

Wir brauchen die 100 Mrd. Euro für Investitionen in Klimaschutz und die Energiewende, in eine bessere Gesundheitsversorgung und gute Bildung für alle.  Wir brauchen eine soziale Zeitenwende statt Profitwirtschaft!

Entgegen all diesen Forderungen an eine solidarische und gerechte Gesellschaft haben sich die führenden Industrienationen auf dem G7-Gipfel darauf verständigt ihren Wirtschaftskrieg gegen Russland zu verstärken. Dafür nehmen sie auch hin, ihre Klimaziele nicht zu erreichen und wollen wieder mehr Kohle und Frackinggas einzusetzen.

Wir sagen NEIN zu Aufrüstung und Kriegen und fordern ein Umsteuern gegen die Klimakatastrophe, bevor es zu spät ist!

Wir sagen NEIN zur Aufrüstung und JA zu einer ökosozialistischen Zukunft!

Rede Bernd Lehne, XR

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, liebe Friedensbewegte,

mein Name ist Bernd Lehne und ich spreche hier für die Gruppe XR Bielefeld.

Seit 2018 setzt sich Extinction Rebellion mit gewaltfreien Aktionen zivilen
Ungehorsams gegen die Klimakrise, gegen die fortschreitende Zerstörung der Umwelt
und das Artensterben ein.

Aber die schwerwiegendste Form brutaler Zerstörung von menschlichem Leben,
Lebensgrundlagen und gesellschaftlicher Kultur sind Kriege!

Allein schon die Vorbereitung der Kriege durch Rüstung verschlingt ungeheure
finanzielle und materielle Ressourcen. Und sie befeuert so die Folgen der Klimakrise!
Doch hat die Zunahme weltweiter Hochrüstung der letzten Jahre – die uns viele als
alternativlos aufdrängen – mehr Frieden und mehr Sicherheit in die Welt gebracht?
Oder uns doch eher an den Rand eines Atomkriegs?

Wie sollen wir glauben, dass noch mehr Panzer, Raketen und Atombomber dann alles
besser werden lässt? Schon jetzt zeigt sich z.B., dass wegen des Ukraine-Krieges die
Zahl der hungerleidenden Menschen im globalen Süden drastisch zunimmt!

Jede Stunde berichten uns die Medien über neue Gräuel des Krieges. Mit der
Vermittlung von emotionalisierten Feindbildern, dringt die Akzeptanz von Gewalt zur
Lösung von Konflikten immer weiter in unsere Gesellschaft vor. Für manche gibt es
selbst vor rassistischen Äußerungen in der Öffentlichkeit kein Halt mehr!
Pazifistische Grundhaltungen – wie die der Friedensbewegung – und Konzepte ziviler
Verteidigung dagegen werden zunehmend heftig angegriffen und moralisch diffamiert.

Und darum lasst uns einen Moment innehalten und uns erinnern, warum wir hier
sind:
Erinnern wir uns an die Liebe für unseren wunderschönen Planeten,
der uns und alle Lebewesen nährt.
Erinnern wir uns an die Liebe für die gesamte Menschheit in allen Winkeln dieser Erde.

Und lasst uns einander verbinden mit unserer tiefen Absicht,
all das zu schützen für uns selbst, für alle Lebewesen
und auch für alle Generationen, die nach uns kommen.

Mögen wir in all unseren Aktionen den Mut finden,
allen Menschen mit Frieden, Liebe und Verständnis zu begegnen.
Und lasst diese Liebe aus unseren Worten und Handlungen sprechen.

Denn darum (!) sind wir hier:
Für ein gutes Leben für alle Menschen und alle Lebewesen in Frieden und
Sicherheit!

Vielen Dank!

Rede Berthold Keunecke, Synodalbeauftragter für Friedensbildung im Ev. Kirchenkreis Herford

Ostermarsch 2022 in Bielefeld                                           Berthold Keunecke, Herford

           Liebe Friedensfreundinnen und Freunde,

Wir sind hier zusammen, um für den Frieden zu demonstrieren – gegen die ganze Eskalationsdynamik. Der Ost-West- Konflikt ist so massiv eskaliert, dass wir reale Angst vor einem alles vernichtenden Atomkrieg haben müssen. Die USA haben heftig an der Eskalationsschraube gedreht, und der Angriff Russlands auf die Ukraine war ein letzter Höhepunkt der Machtpolitik, die uns alle in den Abgrund reißen kann. Ein Einsatz von Atomwaffen wird immer wahrscheinlicher, wenn nicht endlich deeskaliert wird.

Rede Berthold Keunecke, Synodalbeauftragter für Friedensbildung im Ev. Kirchenkreis Herford weiterlesen

Rede Onur Ocak, DIE LINKE

Liebe Freundinnen und Freunde,

Auch wenn der Kriegsbeginn in der Ukraine jetzt schon fast 2 Monate her ist, bin ich immer noch erschüttert und betrübt. Dieser Krieg Russlands ist durch nichts zu rechtfertigen, weder durch Sicherheitsinteressen, noch durch irgendwelche Brüche von Abkommen. Er ist uneingeschränkt und in all seinen Fassetten abzulehnen und zu verurteilen.

Unsere Solidarität gilt den Menschen vor Ort, die schon lange unter dem Kampf um Einflusssphären leiden und nun brutal von den Kampfhandlungen betroffen sind.

Wir fordern einen sofortigen Waffenstillstand und den Abzug aller russischen Truppen aus der Ukraine. Es ist Zeit für Friedensverhandlungen auf höchster Ebene, dafür muss sich auch Russland bewegen.

Rede Onur Ocak, DIE LINKE weiterlesen

Rede SDAJ

Liebe Friedensfreundinnen, liebe Friedensfreunde,

wir erleben eine massive Aufrüstungswelle. 100 Milliarden Euro sollen in die Bundeswehr gesteckt und das 2%-Ziel der NATO sogar noch überschritten werden. Genutzt wird das beschlossene Sondervermögen unter anderem für die Anschaffung von Kampfdrohnen und modernen Atombombern, mit denen in Deutschland stationierte US-Atomwaffen noch effektiver eingesetzt werden können. Aktiv werden soll die Bundeswehr auch noch weiter in einer EU-Eingreiftruppe und weiteren Militärmanövern in Osteuropa, dazu hat die Diskussion über Wiedereinführung der ausgesetzten Wehrpflicht erneut an Fahrt gewonnen und wird realer wie je zuvor geführt.

Rede SDAJ weiterlesen

Rede Simon Anhut ARIWA

Ich möchte zuerst einmal Danke sagen: Vielen Dank allen, die heute hier sind, allen, die in diesen Zeiten dem Frieden eine Chance geben, indem sie Geflüchtete aufnehmen oder Desinformation bekämpfen. Ich möchte mich auch bei allen bedanken, die über die offensichtliche Grausamkeit des Krieges hinaus andere Aspekte anprangern, wie die rassistische Einteilung in Flüchtende erster und zweiter Klasse, an den Grenzen wie hier im Land. Vielen Dank nicht zuletzt an das Orgateam, dass sie diese Demo auf die Beine stellen und dass ich heute hier sprechen darf.
Ich bin von Haus aus Tierrechts- und Umweltaktivist. Was hat das mit Frieden zu tun? Bomben machen keinen Unterschied zwischen Spezies. Explodierende Öl- und Gas-Pipelines zeigen die schlimmste Seite fossiler Energie. Und ohne Frieden werden wir schwerlich unser Verständnis von Frieden weiterentwickeln, um Nichtmenschliche und Natur einzuschließen.

Rede Simon Anhut ARIWA weiterlesen

Rede Martina Schu, Bezirksgeschäftsführerin ver.di Bezirk OWL

Rede Ostermarsch Bielefeld, 16. April 2022

„Alle erkennbaren Probleme, denen sich die Welt Gegenüber sieht, sind nicht militärisch lösbar“, so Egon Bahr.

Das Motto der diesjährigen Ostermärsche lautet:

Stoppt die Kriege – Abrüstung und Deeskalation jetzt!

Der am 24.02.2022 als Überfall begonnene, Angriffskrieg durch Russland, gegen die Ukraine ist ein eklatanter Bruch des internationalen Völkerrechts und des Selbstbestimmungsrechts der Menschen in der Ukraine. Dieser Krieg ist durch nichts zu rechtfertigen. Kein Krieg egal wo ist zu rechtfertigen.

Kriege sind Ausdruck von Überlegenheitsphantasien, Machtinteressen und dem Versuch diese Interessen brutal gegen jeden Widerstand durchzusetzen. Dies geschieht in der Ukraine, im Jemen (mit Waffenlieferungen aus Deutschland) und überall auf der Welt und es ist überall auf das Schärfste zu verurteilen.

Rede Martina Schu, Bezirksgeschäftsführerin ver.di Bezirk OWL weiterlesen